am 09. September eröffnet meine nächste Einzelausstellung in der Galerie Deschler in Berlin.
Zu der neuen Serie:
In der neuen Serie „Broken Soldiers“ tritt ein langjähriges Thema der Arbeiten von Deborah Sengl wieder in den Vordergrund: das Verhältnis zwischen Opfer(n) und Täter(n).
In diesem Fall kommt dieses aber nicht als Machtspiel zwischen einzelnen ProtagonistInnen daher, sondern als Spannungsverhältnis innerhalb eines Individuums.
Politisch bzw. religiös motivierte Kriege prägen unsere Zeit in erschreckendem Ausmaß. Terror wird immer mehr zur aktuellen Erscheinungsform von vermeintlicher Macht und hilfloser Ohnmacht. Angst spaltet unsere Gesellschaft zusehends und führt zu einer raschen, meist unreflektierten Ernennung eines passenden Feindbildes.
In „gut und böse“ bzw. „passend und unpassend“ wird aber meist schon in sehr jungen Jahren getrennt. Niemand wird als Verbrecher geboren, sondern oft durch seine Lebensumstände dazu gemacht. Kein Mensch kommt als Soldat auf die Welt, die meisten werden von äußeren Umständen in einen Krieg gezogen. Spätere Radikalisierung ist oft das von Rache getriebene Ergebnis einer frühen Ausgrenzung, persönlicher Kränkung oder Missachtung.
„Broken Soldiers“ ist keine Entschuldigung für die Grausamkeit unserer Zeit. Vielleicht aber ein Denkanstoß über die Persönlichkeit(en) hinter diesen furchtbaren Verbrechen. Unter Umständen könnte es helfen, früh genug hinzusehen, um nicht aus Opfern gefürchtete Täter zu machen …